Sonntag, 12. Juni 2016

Zu Gast bei Bären und Stechmücken

Obwohl ich recht häufig in Estland bin, beschränken sich die meisten Aufenthalte auf Tallinn, mit der grossen Ausnahme Tartu vorletztes Jahr. Dieses mal haben wir eine Marco Polo Reise gebucht, die uns in die estnische Wildnis führt, fernab von Städten und Leuten. Als eindeutiger Highlight wurde uns eine Bärenbeobachtung angepriesen, da mussten wir anbeissen.

1. Tag: Seit meinem letzten Besuch hat sich die Flugsituation gebessert, der Nachfolger der pleitegegangenen Estonian Air heisst Nordica, gehört zu Adria Airways und ist ein Mitglied von Star Alliance. Auf jeden Fall werden Direktflüge aus München nach Tallinn angeboten, auch wenn es nicht klar war, wo man sich einchecken soll, im Terminal war kein Hinweis weder auf Nordica, noch auf die Adria Airways, aber die Lufthansa Mitarbeiter wussten bescheid. Gleich am Flughafen habe ich zwei Mitreisende getroffen, während es für mich Usus ist, dass die Flugzeuge Richtung Baltikum recht klein sind (bis hin zu Propellermaschinen bei der inzwischen bankrotten Air Lituanica), wirkten sie etwas verunsichert, als sie in die Embraer steigen mussten, die BMI gehörte. Die Stewardess war eine Engländerin, aber zumindest lagen schon estnische Zeitungen aus. Ich treffe mich noch mit ein paar Bekannten und mache eine grosse Freude der Redaktion des russischen Postimees. Abends gehen wir in Vana Villem und versuchen trotz der weissen Nächte einzuschlafen.

2. Tag: Es stellt sich heraus, dass die wenigsten die Reiseunterlagen gelesen haben, wo es klar drin stand, um wieviel Uhr wir uns morgens treffen, aber der gesunde Menschenverstand sagte uns, dass um 9 Uhr etwas passieren müsste, und so trafen wir Anneli, die uns Tallinn innerhalb von drei Stunden zeigen musste. Die Zeit reichte nur für die Altstadt, aber es gab bemerkenswerte Aussagen, wie dass die finnische Sprache archaischer wäre als die estnische, und die Altstadt 1944 von der sowjetischen Luftwaffe nur deswegen nicht zerbombt wurde, weil es eine weibliche Escadrille war, die Mitleid mit der schönen Stadt hatte. Die Variante der Legende war mir neu. Wir gehen in Lido essen und kehren ins Hotel zurück.

Nachmittags treffen wir dann unsere estnische Reiseführerin Katharina und den Busfahrer Eikki. Katharina freut sich, dass wir eine junge Gruppe sind, normalerweise hat sie mit alten Leuten von Studiosos zu tun, die sich ehrlich wundern, warum Tallinn nicht Reval heisst. Ihre Freude legt sich etwas, als sie feststellt, dass wir uns nicht für ihre Ausführungen über das estnische Bildungssystem erwärmen können, auch sagt der Hitler-Stalin Pakt nur einer Minderheit aus der Gruppe irgendetwas. Viel mehr Freude bereitet es uns, wenn Eikki wiedermal den falschen Gang einlegt und die Kupplung nicht gescheit durchdrückt. Wir steigen in unseren Bus und fahren in den ersten Nationalpart Lahemaa. Lahemaa war der erste Nationalpark in der Sowjetunion, laut Katharina fuhr eine estnische Abordnung nach Moskau und argumentierte mit Lenin-Schriften, wo er über den Naturschutz geschrieben hat. Davon wurde die sowjetische Führung beeindruckt und gab 1971 grünes Licht. Der Nationalpark erstreckt sich über 72.500 Hektar im Norden von Estland an der Küste des finnischen Meerbusens.

Wir machen einen kurzen Zwischenstopp an einem Herrenhaus, das der baltendeutschen Familie von Pahlen gehörte (nicht mit van der Bellen zu verwechseln, die Familie des jetzigen österreichischen Präsidenten stammt zwar auch ursprünglich aus Estland, genauso wie die Familie von Lena Meyer-Landrut, ist aber eigenständig).

Wir bekommen 10 Minuten um die Villa zu besichtigen, aber selbst die Zeit reicht schon, um zu erfahren, dass Alexander von der Pahlen 1868 eine Konzession von dem russischen Zaren bekommen hat, um die erste Eisenbahnverbindung von St. Petersburg nach Tallinn zu bauen. Interessanter Fakt ist, dass die Eisenbahnreise von Tallinn nach St.Petersburg 1880 10 Stunden dauerte, heutzutage braucht man für die 370 Kilometer 7:36 Stunden, also immer noch recht gemächlich.

Nächster Halt ist ein Parkplatz im Wald, Katharina will unsere Wanderfähigkeiten testen, also laufen wir durch den Kiefernwald und finden einen gewaltigen Findling, der sofort erklommen werden muss.

Findlinge wurden während der letzten Eiszeit nach Estland vom Gletscher hingebracht und als der Gletscher abtaute, blieben sie da liegen. Die größten Findlinge heissen Majakivi, also ein Hausstein und sind bis zu 16 Meter breit und 10 Meter lang.


Estnischer Dinosaurier

Danach fahren wir nach Käsmu, ein Fischerdorf mit einer sehr hübschen Küste auch mit vielen Findlingen. Wir essen Graupen mit Kartoffelpüree und schaukeln auf traditionellen estnischen Schaukel. Wem Käsmu gefällt, dem kann ich den Film „Estland, mon amour“ empfehlen, der in Käsmu spielt.

Unser Übernachtungsplatz ist im Herrenhaus Sagadi, das auch ein Waldmuseum beherbergt. Katharina erzählt uns, dass ein Freund von ihr (in Estland kennt man immer irgendjemanden über irgendjemanden, aber meistens nach Nationalitäten getrennt) gerade im Waldmuseum eine Ausstellung zur estnischen Stechmücke vorbereitet. Wir verstehen sehr bald warum.


Auf Sagadi wurden einige estnische Filme gedreht, hier eine Übersicht, welche estnische und sowjetische Filme wo gedreht wurden


Die estnische Airforce greift gnadenlos an

Tag 3: Ich entdecke, dass nicht nur Stechmücken gerne zustechen, sondern auch Zecken nichts gegen menschliche Haut haben. Katharina zieht mit spitzen Nägeln eine Zecke aus meiner Wade und meint, dass nur 5% der estnischen Zecken Krankheiten übertragen. Wir schnappen uns Fahrräder und fahren nach Võsu. Katharina hat dasselbe Problem mit dem Fahrrad, wie ich in Davos mit den Langlaufskiern, wir können keine Berge runterfahren. In Võsu gibt es auch schöne Findlinge am Strand, trotz sehr schönen Wetters möchte niemand ins Wasser.

Zwischendurch erzählt uns Katharina die üblichen estnischen politischen Märchen, in Estland ist Korruption unmöglich, weil der Staat sieht, was die Leute verdienen, es wird alles elektronisch erfasst. Der einzige korrupte Mensch, das ist der Leader der Russenpartei der Zentristen und unverständlicherweise der Bürgermeister von Tallinn, er hat zwar nur ein Bein (deswegen kann er nicht zurücktreten, ha-ha), fährt aber häufig nach Moskau, bekommt von dort Geld und baut massenweise russisch-orthodoxen Kirchen. Eine etwas andere Meinung kann man hier nachlesen. Ausserdem wurde behauptet, dass Litauer und Letten korrupter sind, da sie mehr unter russischem Einfluss stehen würden. Wenn ein Lette an dieser Stelle schwer schlucken würde, wenn sich ein Litauer unter uns sich befunden hätte, könnte ich für die physische Sicherheit der zierlichen Katharina nicht garantieren.

Nachmittags fährt ein Teil der Gruppe Richtung Osten, um den Bären zu sehen. Wir werden von Triina empfangen, die uns erstmal im Schlamm versinken lässt, aber die Bären versinken ebenso im Schlamm, deswegen hinterlassen sie dort Spuren.

Wir gehen tief durch den Wald, um eine Bärenhöhle zu sehen, aber es ist eher ein Loch im Boden, wie ein größerer Vogelnest.

Die Bären fallen in Tiefschlaf und lassen sich nach Iglu-Prinzip vom Schnee zudecken. Dabei hören sie immer noch sehr gut, so dass falls Gefahr droht, sie jederzeit aufwachen können. Es gibt unterschiedliche Zahlen über die Anzahl der Bären in Estland, sie schwankt zwischen 500-800, aber es wird behauptet, dass die Bären nicht den Narva-Fluss durchqueren, und sich nicht mit den russischen Bären vermischen. Der estnische Bär kommt aus Slowenien, er überquert die Sawe, die Donau, die Oder, die Memel und die Daugava, aber nicht die Narva, das haben die Genetiker an der Tartu Uni herausgefunden.

Wir lassen uns in eine Hütte zur Wildtierbeobachtung einsperren. Es ist heiss, stickig, es wird gelästert, dass die Luft im Plumpsklo besser ist, als im Beobachtungsraum, aber die Tür darf nicht aufgemacht werden, damit die wilden Tiere uns nicht riechen können. Durch Sehschlitze beobachten wir eine Waldlichtung und man muss sagen, alle 15 Minuten passierte was.

Zuerst flog ein Specht vorbei, der schon mal eifrig fotografiert wurde, aber bald danach kamen zwei Marderhunde (auf estnisch kährik), die normalerweise in Sibirien heimisch sind und suchten nach verstecktem Fresschen, gar nicht mal so unerfolgreich. Ein Fuchs rannte im Hintergrund hin und her, ohne eine klare Strategie zu zeigen. Gegen neun Uhr kam dann der Bär vorbei.

Offenbar war er nicht zum ersten Mal da, denn er ging sofort zielgerichtet zu den versteckten Fresstellen und war beim Öffnen der Klappe viel geschickter und erfolgreicher als die Marderhunde. Um sechs Uhr morgens beehrte uns dann ein Wildschwein mit einem Besuch.

Tag 4: Müde, aber zufrieden kehrten wir nach Sagadi zurück. Mit den Fahrrädern fahren wir nach Vihula, wieder ein Herrenhaus, diesmal von einem schwedischen Investor gekauft und sehr schön und ordentlich renoviert.

Danach gehen wir Biber besuchen. In Estland gibt es viele kleine Flüsschen, die ideal für die Biberstaudämme sind und obwohl (vom Hörensagen), das Biberfleisch recht lecker ist, konnte sich das Tierchen recht ungestört ausbreiten. Da es ein Nachtleben führt, konnten wir keinen Biber in Aktion sehen.

Abends gehen wir in die Holzsauna. Das Thermometer zeigt 105°C, der Schweiss verdampft bevor es raustritt und meine Beine fühlen sich wie auf dem Grill. Nach drei Minuten muss ich raus. Nach einer halben Stunde ist das Holz verbrannt, die Temperatur beträgt 90°C, aber fühlt sich schon viel erträglicher an.

Tag 5: Wir fahren zum nächsten Nationalpark nach Sooma. Soo ist auf estnisch Moor, maa ist Land, also sind wir im Hochmoor gelandet. Neben Soomaa ist das Städtchen Tori, das für seine Pferdezucht bekannt ist. Es gibt zwei Pferderassen, die in Estland gezüchtet wurden, das Eesti-Hobune und das Tori-Hobune. Märt Avandi lästert über Tori-Hobune, es sei schmutzig, aber es ist halt ein Arbeitspferdchen, das die ganzen kleinen Findlinge im kargen estnischen Boden umpflügen muss und kein hochgezüchtetes arabisches Rennpferd.

Ausserdem gibt es in Tori eine schöne Kirche, mit einem Georg-Denkmal, ein paar Höhlen in der Steilküste in denen nach alten Überlieferungen ein Teufel leben soll, der die Frauen, die im Pärnu-jõgi Wäsche wuschen, gerne mal in seine Höhle entführte.

Wir wohnen in Klaara-Manni Holiday House, das nach zwei Großmüttern der jetzigen Inhabern benannt wurde, Toomas arbeitet nebenbei noch als Stoffdesigner für einen finnischen IKEA-Konkurrenten.

Wir machen eine 4,8km Wanderung durch das Moor. Es sind Holzstege verlegt, so dass man nicht einsinken kann. Unterwegs klettern wir auf ein Turm und baden in den braunen Moorseen, wo das Wasser viel wärmer ist, als in der Ostsee. Katharina erzählt uns, dass sie selbst mitten im Moor kostenloses Wi-Fi hätte, denn sie kann auch von hier Emails verschicken. Emails kann ich auch aus dem Moor verschicken, aber nicht weil ich dort Wi-Fi habe, sondern 3G, aber kostenlos ist es bei weitem nicht.

Tag 6: Wir treffen Aivar, der Führungen durch Soomaa anbietet und fahren mit ihm zur Kanutour auf dem Fluss Lemmjõgi, das in das Fluss Raudna jõgi mündet.

In Soomaa gibt es eine fünfte Jahreszeit, das ist die Zeit zwischen Winter und Frühling, wenn der Schnee schmilzt und viele Flüsse aus den Ufern treten, dann ist Soomaa komplett überschwemmt. Wir waren viel zu spät da, so dass wir sehr aufpassen mussten, nirgendwo am Flussgrund hängenzubleiben, aber es war trotzdem sehr schön, wenn auch 16km ohne Übung doch recht anstrengend waren.


In die mobile Sauna am Flussufer durften wir leider auch nicht rein.

Mein Zeckenbiss sieht nicht gut aus, deswegen fahren wir mit Toomas und Katharina ins recht moderne Krankenhaus nach Pärnu. Ich zahle fünf Euro, meine Temperatur und Blutdruck werden gemessen, mir wird bescheinigt, dass man jetzt nichts feststellen kann, ich soll in Deutschland Blut abgeben, ich bekomme ein Flugblatt auf Russisch, was bei einem Zeckenbiss zu beachten ist.

Tag 7: Aivar stellt uns Aldas vor. Aldas hat eine litauische Grossmutter, sonst ist es ein estnischer Mann durch und durch und lässt es den Rest der Gruppe auch spüren.

Wir sollen mit ihm das Moor durchwandern und zwar mit speziellen Schuhen, die an Schneeschuhe erinnern, so dass sich das Gewicht großflächiger verteilt. Aber zuerst müssen zwei Flüsse durchquert werden, Aldis fotografiert in heimlicher Erwartung, dass jemand stolpert und reinfällt.

Wir wandern durchs Moor, es ist heiss, richtig hinsetzen während der Mittagspause kann man kaum, denn man sinkt ein. Wir haben zwei spanische Studentinnen mit uns, die in Tartu Umweltschutz studieren und recht freiherzig zur Freude von estnischen Insekten rumlaufen.


Lost in Soomaa

Als eine Studentin einsinkt und der Rest der Gruppe sie zu retten versucht, macht Aldis erstmal ein paar Photos, die andere Studentin filmt alles sorgfältig auf ihr Handy. Aldis spielt vor, dass er den Weg nicht kennt und als die meisten von uns das nicht mehr witzig finden ist zum Glück das Ziel in Sicht, ein Turm, von dem man der Anfang unserer Wanderung zu sehen ist. Aldis merkt, dass er mit seinen Späßchen etwas übertrieben hat und verabschiedet sich etwas zerknirscht von der Gruppe.

Abends fahren wir zu Karmo und Veranika Haas, die vorletztes Jahr aus Tallinn zu Karmos Großvatersfarm gezogen sind, um estnischen biologischen Cidre und sogar Wein zu machen. Die beiden geben unumwunden zu, dass die Idee im estnischen Klima Trauben zu züchten etwas crazy ist, aber es gibt eine Gruppe von Enthusiasten, die das machen. Ihr Cidre ist dagegen sehr gut, wird mit der gleichen Methode wie Sekt gekeltert, die Flaschen werden an Gourmetrestaurants und Weinhandlungen geliefert. Bestellen kann man noch keine Flaschen, aber über einen Besuch werden die beiden grundsympatischen Neubauern sich immer freuen.


Estnischer Wein


Mit Äpfeln klappt es besser

Tag 8: Wir fahren nach Pärnu und baden sogar kurz im Meer. In der Stadt tanzen Menschen Square Dance.

Ich fotografiere den neugebauten Balkon des abgerissenen Theatergebäudes von dem die estnische Unabhängigkeit proklamiert wurde.

Wir fahren weiter nach Matsalu.

Diese Bucht ist sehr beliebt bei aller Arten von Vögeln, im Herbst und im Frühling machen Zugvögeln hier halt. Wir quartieren uns in Altmõisa ein, dem hübschesten Haus der gesamten Reise.

Danach fahren wir durch die Pampa zu einem Fluss, steigen in die Boote und uns werden Elche versprochen. Das Schilfgras ist so hoch, dass man stehend gerade mal drüberschauen kann, ausserdem ist der Motor recht laut, so sieht man keine Elche.

Vielleicht wäre Vögelbeobachtung sinnvoller, aber ich kann einen Seeadler von einem Storch unterscheiden, zu viel mehr reichen meine ornithologischen Kenntnisse nicht aus. Wir tuckern an verlassenen Dörfern vorbei und kommen nach einer Stunde an einen Turm und verscheuchen dabei Fischer, die uns recht angepisst anschauen. Vom Turm aus sieht man einen einsamen Elch seinen Pfad ziehen, ein paar Witzbolde meinen, dass einem Tori-Hobune eine Elchnase aufgeklebt wurde. Auf der Rückreise scheuchen wir ein paar Biber auf und kommen recht durchgefroren zurück nach Altmõisa.

Tag 9: Wir fahren nach Haapsalu und spazieren dort im Schloss und in der Innenstadt.

Danach geht es wieder aufs Land, uns werden noch mehr Elche versprochen, angeblich gibt es 10.000 davon in Westestland, aber am hellen Tag ziehen sie es vor, sich nicht zu zeigen. Wir spazieren auf beiden Seiten der Bucht, und machen abends Abschiedsgrillen und Sauna.

Tag 10: Wir stehen früh auf und fahren nach Tallinn. Katharinas Versuch uns über die estnische Parteienlandschaft zu erzählen wird nicht honoriert, nach so viel frischen Luft und estnischen Alkoholika ziehen es die meisten vor, noch zu dösen. Wir verabschieden uns herzlich von Eikki und Katharina, die sich freut die erste Reise dieser Art einigermassen unfallfrei (nur zwei Notarztbesuche) über die Bühne gebracht zu haben, und gehen in den Tallinner Zoo, wo gerade für das neueEisbärengehege gesammelt wird.

Tag 11: Shoppen, shoppen, shoppen, essen im Lido, kurz nach Pirita zum Strand und Verabschiedung von Estland bis zum nächsten Mal!