Sonntag, 23. Februar 2014

Meine eigene Olympiade in Suomi

Anstatt vor dem Fernseher rumzuhängen und im Minutentakt den Medaillenspiegel zu checken, beschlossen meine Freundin und ich die Olympiade in Sochi zu boykottieren und unsere eigene Winterolympiade zu veranstalten. Da es in Deutschland mangels Schnee und Eis nicht ging, mussten wir auf ein Land weiter im Norden ausweichen, nach Finnland. Also eine Reise nach Metsakartano gebucht, mit einem zweitägigen Aufenthalt in Helsinki. Und gleich ging es mit verschiedenen Sportarten los:

1. Extrem Nichts Verstehing

Finnisch ist eine finno-ugrische Sprache und als solche eng mit Estnisch und (laut der Mehrheit der Sprachwissenschaftler) mit Ungarisch verwandt. Während das Gemeinsame an Finnisch und Ungarisch lange Wörter mit vielen Vokalen sind und sonst gar nichts, kann man mit Grundkenntnissen des Estnischen einige finnische Wörter verstehen, wobei man Gefahr läuft, anzunehmen, dass ähnlich klingende Worte dasselbe meinen. Dem ist aber nicht so. Ein Beispiel ist das estnische Wort für Milch „piim“. Auf dem Frühstücksbuffet standen „piima“-Tüten, doch darin war keine Milch, sondern eine Art Kefir. Alltagsworte wie „Danke!“, im Estnischen „Aitäh!“, lauten im Finnischen „Kiitos!“ und im Laden wird man mit „Hey!“ begrüsst und mit „Hey, hey!“ verabschiedet, in Estland würde es „Tere!“ und „Head aega!“ heissen. Wer kein Estnisch und kein Finnisch versteht, hat bei solchen Postern dann ganz reale Problem zu verstehen, um was es da eigentlich geht:

Aber es ist nicht alles verloren, Finnland ist ein Vorbild an Zweisprachigkeit, und zwar nicht Finnisch und Englisch, (trotz nicht übersetzter Filme, ist das Englische bei den Leuten, mit denen ich mich unterhalten habe, eher mittelmäßig gewesen), sondern Finnisch und Schwedisch. Finnland hat als ehemalige schwedische Kolonie eine schwedisch-sprachige Minderheit von 5,6% der Gesamtbevölkerung. Der bekannteste Finnschwede ist Linus Torvalds, der Erfinder von Linux. Trotz des geringen Anteils der Schweden an der Bevölkerung sind die Regeln zum Schutz der schwedischen Sprache in Finnland vorbildlich umgesetzt. Schwedisch ist die zweite Staatssprache und wenn in einer Gemeinde mehr als 8% oder mehr als 3000 Einwohner jeweils die andere Sprache als Muttersprache haben, gilt die Gemeinde als zweisprachig, das bedeutet sämtliche Hinweise, Straßennamen und Auskünfte müssen auf Schwedisch und auf Finnisch erteilt werden. In finnischen Schulen werden beide Sprachen gelehrt. Da sind andere Länder noch ganz weit weg, im estnischen Narva sprechen weit über 90% der Leute Russisch und die russische Sprache hat überhaupt keinen Status in Estland. Schwedisch ist als germanische Sprache für den deutschen Touristen etwas einfacher zu verstehen und herzuleiten, das hat uns zu einem späteren Zeitpunkt sehr geholfen.

2. Extrem Sightseeing und Shopping

Helsinki als zweitnördlichste Hauptstadt der Welt war zwar windig, aber nicht so kalt wie befürchtet. Deswegen raus auf die Strasse und auf zur Felsenkirche (Temppeliaukoin Kirkko), die aus einem Granitblock herausgesprengt wurde. Wunderbare Akustik und sehr schöne Kupferdecke. Die schönste moderne Kirche, die ich kenne.

Ganz Helsinki ist vom Modelabel Marimekko okkupiert, im Zentrum der Stadt gibt es mindestens drei Läden des Labels, zusätzlich werden bei Stockman, dem größten Kaufhaus Skandinaviens Marimekko Erzeugnisse verkauft. Als Mann kann man den gepunkteten Krawatten gut widerstehen, aber als Frau muss man eine Bluse oder ein Kleid mitnehmen, oder gleich einen Duschvorhang mit Mohnblumenmuster. Sehr bekannt sind die Schokoladenerzeugnisse von Fazer, es gibt ein Fazer-Café, wo man Tüten mit verschiedenen Bonbons zusammenstellen und Schokolade mit Birnen- oder Rhabarbergeschmack kaufen kann. Bei Stockman in der Eisabteilung kann man Lakritzeis probieren.

Was mich erstaunt hat, die Dichte an Nokia-Läden ist in Berlin-Neukölln höher als in Helsinki. Wobei die Dichte der Nokia-Handys mit Windows schon sehr hoch ist. Solche Flaschenspieler gibt es dagegen in Neukölln noch nicht.

Im Helsinki-Reiseführer stand fast als jeder zweite Satz: „Sie müssen unbedingt Suomenlinna besuchen“. Soumenlinna, oder auf Schwedisch "Sveaborg" ist eine Festungsanlage auf einer Inselgruppe vor Helsinki, also nur per Fähre zu erreichen. Im Sommer lohnt sich der Besuch eher als im Winter, aber auch im Winter rutschten wir mit ein paar asiatischen Touristen durch die Befestigungsanlagen, schauten uns ein paar Kanonen und ein lustig bemaltes U-Boot an.

Noch ein paar Kirchen angeschaut, die während der Zeit gebaut wurden, als Finnland noch eine russische Provinz gewesen ist. Das Verhältnis zwischen Finnland und Russland war recht wendenreich. Als Finnland im 18. Jahrhundert ein Teil des russischen Imperiums war, fingen die Finnen an, sich als Volk zu begreifen, es kam zur Nationenbildung. 1917, nach der Oktoberrevolution, erklärte sich Finnland unabhängig. 1939 wurde Finnland im Molotov-Ribbentrop Pakt zur sowjetischen Einflusssphäre erklärt und die Sowjetunion versuchte nach Finnland einzumarschieren, um die Landesgrenze von Leningrad weg zu verschieben. Doch was im Baltikum problemlos klappte (was die Balten bis heute nicht so recht zugeben wollen), führte in Finnland zum sowjetisch-finnischen Krieg mit hohen Verlusten unter den sowjetischen Soldaten, die für den Winterkrieg nicht ausgerüstet waren. Der Krieg endete zwar mit Gebietsverlusten der Finnen, aber der Großteil des Landes blieb frei. 1941 verbündete sich Finnland mit Hitler-Deutschland, holte sich die verlorenen Gebiete zurück und nahm an der Belagerung Leningrads teil. Doch als absehbar wurde, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, schloss Finnland ein Geheimabkommen mit der Sowjetunion ab und forderte die Deutschen auf das Land zu verlassen. Was diese zwar taten, aber aus Rache hinter sich nichts als verbrannte Erde ließen. Doch Finnland war unabhängig und das zählte. In den Jahren des Kalten Krieges verfolgte Finnland einerseits eine Beschwichtigungspolitik gegenüber der Sowjetunion, andererseits wurden finnische Fernsehsendungen bis nach Estland ausgestrahlt, und von den Esten innig geliebt, besonders die Kochsendungen, in denen finnische Köche Produkte anpriesen, die sie in finnischen Läden ohne Schlange zu stehen, eingekauft hatten. Das war eine wenig subversive, kaum zu überbietende Propaganda des kapitalistischen "Way of Life", was die Esten zu den glühensten Kämpfern für den Untergang der Sowjetunion gemacht hat. Heutzutage findet man überall russische Schilder und Reiseprospekte, es gibt eine Direktzugverbindung zwischen Helsinki und St.Petersburg und bei der finnischen Botschaft anzuklopfen, gilt in Russland als die unkomplizierteste Variante an ein Schengen-Visum zukommen.

Auf dem Alexanderplatz steht trotz aller historischer Wirren nach wie vor das Denkmal des russischen Zaren Alexander II.

Helsinki hat 1952 die Olympischen Spiele veranstaltet, damals konnte auch ein 5-Millionen-Volk die Kosten stemmen, die Anlagen stehen noch und vom Olympiaturm hat man einen schönen Blick auf Helsinki.

Ein besonderes Highlight in Helsinki ist Trambahnfahren. Man kann sich am Hauptbahnhof in die Linie 2 oder die Linie 3 setzen und lässt sich herumfahren. Aber Vorsicht! Die beiden Trams fahren keinen Kreis, sondern eine Acht und wechseln zwischendurch die Nummern. Also, sich am neoklassizistischem Hauptbahnhof in die Strassenbahn setzen und erst nachdem man das zweite Mal den Bahnhof passiert hat, wieder aussteigen!

3. Extrem Bliny Essen

Zum Essen gehen wir in Zetor, ein Restaurant mit recht eigenwilligem Interieur. Viele der Tische sind um Traktoren herumgebaut (Zetor scheint eine Traktorenmarke zu sein) und zum Essen werden "The Giant Blinys" empfohlen.

So ein Bliny mit verschiedenen Dipps kostet 22 EUR, plus 6-7 EUR für ein Glas Bier. Die Finnen lassen sich nicht von den Preisen abschrecken, das Lokal ist brechend voll. Und man glaubt es nicht, aber es ist laut, die Finnen unterhalten sich, recht viel sogar. Vielleicht kommen die Männer auch wegen der Toilette mit Pin-Up Beauties in das Lokal.

4. Extrem Kino Watching

Um die finnische Kultur etwas mehr zu begreifen, gehen wir ins Kino und schauen uns einen finnischen Film mit schwedischen Untertiteln an. Bevor man ins Kino reingeht, versorgt man sich mit Süßigkeiten.

Im Film geht es um einen rauchenden, saufenden, herumhurenden, übergewichtigen, unattraktiven Finnen, der das Glück hat, in seinem Blut eine erhöhte Mengen an Blutkörperchen zu haben, die viel Sauerstoff transportieren können, ausserdem die Blutgruppe 0, Rhesusfaktor negativ. Das macht ihn zum idealem Blutspender, und eine niedliche finnische Skiläuferin wird mit seinem Blut aufgeputscht. An dieser Stelle herzliche Grüße an die russischen Langläufer, die unter 1:50h 50 km gelaufen sind und alle drei Medaillen abräumten. Der Rest ist das übliche Drama, die niedliche Skiläuferin braucht ihn, aber nur als Blutspender, nicht als Samenspender, er möchte beides sein und am Ende stirbt er an einem Herzinfarkt.

5. Extrem In-Metsakartano-Ankomming

Metsakartano ist ein Jugendzentrum, also eine Art Landschulheim mitten im Nirgendwo. Um nach Nirgendwo zu kommen, muss man erst eine Stunde nach Kuopio fliegen, dann mit dem Bus Richtung Rautavaara 1,5 Stunden fahren und kommt dann auf einer Halbinsel zwischen zugeschneiten Seen an - links See, rechts See, vorne See, hinten Wald.

Das Zimmer ist nicht sehr groß, aber für unsere Bedürfnisse komplett ausreichend, das Essen reichhaltig, in den Augenfarben der Reiseführerin Vera spiegelt sich die Aurora Borealis, die wir sonst nicht zu sehen bekommen, und der Rest der Gruppe ist mehrheitlich verheiratet und älter als wir. Was ganz anderes, als wir von Young-Line-Reisen gewohnt sind.

6. Extrem Winterwandering

Am ersten Tag schlägt uns Vera eine Winterwanderung vor. Es herrscht das finnische T-Shirt-Wetter, es ist knapp unter Null. Wir packen uns trotzdem dick ein und stampfen tapfer durch den Schnee und den finnischen Wald. Wald und nicht Urwald, denn alle Bäume, die hier sind, sind Neupflanzungen. Die finnischen Papierproduzenten brauchen Rohstoffe, so wird der Wald intensiv genutzt. Auf dem kargen Boden können die Bäume gar nicht dickstämmig werden, was für die Zellulosegewinnung aber auch nicht nötig ist.

Nach vier Stunden sind wir wieder zurück und haben die ersten Eindrücke, was uns den Rest der Reise erwartet.

7. Extrem Speckstein-Schnitzing

An dieser Stelle ein Wettbewerb für die Leser. Wer in den Kommentaren errät, was die geschnitzte Figur auf dem zweiten Photo darstellen soll, bekommt von mir eine Tafel leckere Fazer-Schokolade mit Rhabarbergeschmack. Die Figur auf dem ersten Photo nannte ich „Der Wanderer“.

8. Extrem Curling

Das was die Bayern mit Eisstockschießen bezeichnen, nennen die Finnen Alpine-Curling und spielen es auf festgetretenem Schnee und nicht auf dem Eis.

9. Extrem Langlaufing

Nein, das Langlaufen war gar nicht extrem, denn Langgelaufen wurde auf dem gefrorenem See, also keine Steigungen oder Abfahrten, es war gespurt, die Skier glitten ausgezeichnet. Es gibt wohl einen finnische Ausspruch, wenn etwas ganz einfach war: "Es ist wie Langlaufen bei Vollmond". Nachts langgelaufen sind wir auch, auch ohne Vollmond ging es sehr gut, wenn der Ski die Spur selbst erfühlt.

10. Extrem Huskying

Für mich der Höhepunkt der Reise. Alles was man bei Jack London gelesen hat, das konnte man life nacherleben. Huskies sind wunderbare Tiere, klug, schlau, mögen auch fremde Menschen und sind zum Laufen geboren.

Husky-Transporter

Erstmal ausladen

Zaumzeug anlegen

In den Schlitten einspannen

Es ist unglaublich wie angespannt die Hunde auf das Rennen warten, es wird gesprungen, geheult, gewinselt, bis endlich das Kommando zum Start gegeben wird.

Und los gehts! Ein Hundeschlitten kann durchaus eine Geschwindigkeit bis zu 30km/h erreichen. Der Hundeführer muss sich wie beim Motorrad fahren in die Kurven legen, damit der Schlitten nicht ausbricht, an den Abhängen bremsen, damit der Schlitten nicht die Hunde überholt und beim Ansteigen darf er auch mit anschieben. Vor allem darf er nicht das Gleichgewicht verlieren und hinfallen, denn dann ist der Schlitten mit den Hunden weg. Ist vielen bei uns passiert, aber da die Hundebesitzerin Aino immer vorausfuhr, haben die anderen Hundeschlitten sie nicht überholt und die gefallene Person bekam ihren Schlitten wieder. Es ist eine Wahnsinnserfahrung, jederzeit wieder!

11. Extrem Sauning

Sauna ist das einzige finnische Wort, das in alle anderen Sprachen eingewandert ist. Es gibt 2 Mio. Saunen in Finnland und wir ließen es uns nicht nehmen, jeden Tag eine aufzusuchen. Die finnischen Saunen sind für Männer und Frauen getrennt. Man nimmt keine Handtücher mit in die Sauna, sondern Papiertücher, auf die man sich setzt. Ich schätze, damit man sich nicht den Hintern verbrennt. Eine Bierdose ist üblich, Aromazusätze im Aufguss eher weniger. Doch das größte Vergnügen kommt beim Abkühlen.

12. Extrem Breitski-Wandern

Der finnische Breitski ist viel kürzer als ein Langlaufski, man braucht keine Spezialschuhe und er hat eine Art Fell auf der Unterseite angeklebt, so dass man auch auf steilen Hängen nicht abrutscht. Nach vorne soll er trotzdem gut gleiten können, aber gelegentlich bleibt doch Schnee kleben, so dass man nicht rutschen kann. Abfahren soll man am besten im Telemark-Stil, sonst haut es einen um. Mit den Skiern kann man auch zum Nordpol wandern, sie sind robust, für Tiefschnee geeignet, und es macht richtig Spass, mit ihnen im Wald im unwegsamen Gelände zu laufen. Am besten legt man in Finnland größere Entfernungen im Winter zurück, im Sommer muss man um die ganzen Seen herumlaufen, im Winter fährt man einfach drüber.

13. Extrem Cooking und Eating

Karelische Piroggen ist eine Nationalspeise der Finnen. Jede Großmutter muss sie aus dem Effeff beherrschen. Für das Original braucht man nur Roggenmehl, Wasser und eine Füllung. Wir nahmen Milchreis. Wasser mit Roggenmehl vermischen, den Teig ausrollen und zwar so dünn wie möglich, die Füllung drauf und die Ränder nach oben klappen und ineinander drehen. In den heißen Ofen, fertig. Gegessen werden die Piroggen mit Eibutter, dazu, ein Ei hart kochen, zerkleinern und mit Butter vermischen.

Abends gab es dann nach einem Spaziergang über den See Lachs auf Finnisch. Also, den Lachs auf ein Brett spannen, und das Brett neben dem Feuer aufstellen. Der Lachs kam zwar aus Norwegen, dafür hatte jeder mind. 1/2 Kg Lachs auf dem Teller. Es war recht unverantwortlich uns mit so vollem Magen wieder über den See zurück spazieren zu lassen, wir hätten vor lauter zusätzlichen Kilos auch einbrechen können :-)

14. Extrem Survival-Training mit Huck

Die Person links im Bild, das ist Huck. Nachdem er für Greenpeace Industriekletterer ausgebildet hat, verliebte er sich unter dem Schein einer Aurora Borealis in eine Finnin und zog nach Finnland. Hier erzählt er den Stadtbewohnern, die die fallende Münze auf 100m Entfernung hören, aber einen Baum vom anderen nicht unterscheiden können, wie man in der Wildnis, selbst im harten finnischen Winter, überleben kann. Futter suchen und nicht Futter werden! Wie man sich mit allen fünf Sinnen in der Natur orientiert, dabei sein Sichtfeld und damit seinen Horizont erweitert. Nebenbei noch viel Wissen zu Flora und Fauna Finnlands und einige Greenpeace-Lebensweisheiten.

So macht man Feuer in der Wildnis. Ein Metallstab, den man an einem anderen Metallstab entlangreibt und dabei Funken erzeugt. Ein Stück Seil, auseinandergefleddert, um eine größere Kontaktoberfläche frü überspringede Funken zu bekommen. Ein trickreich gebauter Holzstapel mit Birkenrinde ganz unten.

Wer Interesse bekommen hat, eine Führung mit Huck zu machen, kann sich bei ihm auf NordicByNature melden, er organisiert gerne eine Waldtour auf Deutsch, Englisch, Finnisch, Schwedisch, Russisch und wenn es sein muss, auch auf Latein.

15. Extrem Schneeschuhwandering

Mit dem Schneeschuh kann man grob dasselbe Gelände erwandern, wie mit einem Breitski, kann dabei aber nicht gleiten. Das machte mir, ehrlich gesagt, nicht so viel Spass, vielleicht eher was für die Berge.

16. Extrem Eisfishing

Eisfischen ist ein Männersport. Man muss mit großen Bohrern Löcher in dickes Eis bohren und dann stundenlang still stehen und nichts sagen. Wenn der Fisch endlich anbeißt, schnell rausziehen, den Finger in das Maul stopfen und ruckartig nach oben ziehen, um dem Fisch das Genick zu brechen. Habe bisher keine Frau kennengelernt, die alle diese Schritte hinter sich gebracht hatte. Es heißt aber nicht, dass es keine Ausnahmen gibt:

Also, den großen Bohrer ausgepackt,

und mit einer kleiner Angel zuckende Bewegungen gemacht, um den Barsch anzulocken:

Gefangen haben wir natürlich nichts, Vera war sichtlich happy darüber, sonst hätte sie als Reiseleiterin dem Fisch das Genick brechen gemusst, wenn es sich sonst keiner getraut hätte.

Hier noch ein Video, wie es die Profis machen:

17. Extrem Husky-Rennen Watching

Wir hatten das Glück, das in Metsakartano am Wochenende vor unserer Abreise finnische Meisterschaften im Husky-Rennen stattgefunden haben. Im März sollen dann dort die europäischen Meisterschaften stattfinden. Es gibt mehrere Kategorien, in der einfachsten läßt sich ein Skiläufer von einem Hund ziehen, dann gibt es Dreier- und Vierer-Hundegespanne und Freestyle mit einer unbeschränkten Anzahl an Hunden (also 7-8). Die Aufregung der Hunde war diesmal noch größer, als bei unserer Touri-Tour. Aber auch Hunde müssen zur Hunde-Doping-Kontrolle.

Hier noch ein paar Videos vom Start und Zieleinlauf:

Damit ist die finnische Olympiade beendet, vielen Dank fürs Zuschauen.