Montag, 16. Juni 2008

Ein Besuch bei den Irren von Zion*

Nachdem meine Freundin mich von der Idee den Urlaub in Albanien oder Nordzypern erfolgreich abbringen konnte, entscheiden wir uns für Israel. Auch schon exotisch genug, zumindest den Reaktionen meiner Kollegen nach zu entscheiden. Hier kommt der Reisebericht.

1. Tag: Hetze zum Flughafen Schönefeld. Wir wurden schon vor El-Al (der israelischen Fluggesellschaft) gewarnt, doch nach dem Ende der getrennten Befragung, in der man sich wie in einer Partnertherapie vorkam (wie lange sind sie schon zusammen, wie oft sehen sie sich, wie oft telefonieren sie, wo haben sie sich kennengelernt, alle unmoralischen Antworten wurden mit ungläubigen Kopfschütteln begleitet), waren wir mit den Nerven leicht fertig. Nach diesen paranoiden Sicherheitskontrollen und dem Spielchen "Finde den bewaffneten Flugscheriff" war es etwas seltsam Essbesteck aus Stahl zu bekommen.

Angekommen am sehr schönen Ben Gurion Flughafen fühlte ich mich zum ersten Mal etwas hilflos, denn ich bin zum ersten Mal in einem Land, in dem ich von der offiziellen Schrift gar nichts lesen kann, nicht einen einzigen Buchstaben. Doch nachdem wir die Ohren gespitzt haben, stellten wir fest, dass man mit Russisch doch sehr gut vorankommt. Im Taxi zum Hotel kommen russische Nachrichten über Israel. Die Nachrichten über Inland decken sich recht genau mit den Nachrichten in Deutschland über Ausland, es wird einem bewusst, welchen Stellenwert Israel in Deutschland einnimmt. Der Abend verbrachten wir im Mittelmeer. Sehr feiner Sand, sehr klares Wasser, sehr gut gepflegte kostenlose Strände

2. Tag: Tel Aviv bei Tag ist ein Mittelding zwischen Badeort (Strand), Geschäftszentrum Israels (Wolkenkratzer) und historischem Ort (arabischer Teil Jaffa). Nur von der Partystadt und den schönsten Mädchen der Welt ist nicht viel zu sehen, die Männer sind viel interessanter. Um etwas interessanter auszusehen, besonders wenn es der wichtigste Tag im Leben ist, werden auf der Diezengoff-Strasse die wahnsinnigsten Brautkleider verkauft, manchmal halbdurchsichtig, auf jeden Fall 2 Meter im Durchmesser am Rockboden. 300 Leute auf der Hochzeit gelten als die Untergrenze, bei 500 ist man Mittelmass, ab 1000 gilt man dann als reich.


Tel Aviv von Asrael Tower fotografiert

Bis es aber so weit ist mit der Hochzeit, muss jeder Israeli (ausser man ist ganz besonders gläubig) zu Militär, Jungs für ganze drei Jahre, Mädels für zwei. Die Armee ist absolute Alltagserscheinung in Israel, der Einkaufszentrum in der Nähe des Verteidigungsministeriums ist voll von jungen Soldaten in Uniform mit ihren schweren M16-Gewehren, Mädels mit Sandalen und Damentäschchen, trotz meines Uniformfetisches, so toll sieht es nicht aus.

Abends treffen wir uns mit Guy, der uns in das teuerste Restaurant Tel Avivs führt, wo wir die einzige nichtkoschere Speise der gesamten Reise bekommen (Meeresfrüchte, da sie keine Kiemen haben, sind nicht koscher). Die unvorsichtige Frage des Abends war, ob er schon mal in Beirut war und wie es dort aussieht. Er zwar nicht, aber sein Bruder ist da schon mal einmarschiert.

3. Tag: Umzug in das Hotel Marina, das wie ein riesiges Schiff aussieht, einen winzigen Schwimming-Pool hat, der aber trotzdem von einem Lifeguard bewacht werden muss, und deswegen nur bis 6 Uhr offen hat (wie alle anderen Schwimmingpools übrigens auch). Erstes Beschnuppern mit den anderen Mitgliedern der Reisegruppe.

Paar Worte zum Essen. Koscher Essen bedeutet zimmliche Einschränkung in der Küche, Pizza-Salami, vergiss es. Es gibt sehr viele Salate mit Humus und sehr viele Methoden das Fehlen von Mayonese und Joghurt am Abend zu kaschieren. Wurst zum Frühstück ist natürlich auch nicht drin. Viele Rezepte könnte man auf jeden Fall nachkochen.

4. Tag: Fahrt über Caesarea mit römischen Trümmern, über Haifa mit einer islamischen Sekte, deren Ziel es ist einen perfekten Garten anzulegen, mit einem Zwischenstopp in Akko, wo die geizigen bestimmt schwäbischen Kreuzritter lieber einen langen Tunnel graben, um die Durchgangsgebühren bei den genuisischen Kaufleuten nicht zu zahlen, bis zu einem Mittagessen bei einer drusischen Familie, die im Handumdrehen 40 Touris satt kriegt und auch noch das prächtige Haus zeigt, und danach bis zum Kibbuz Lavi. Das religiöse Kibbuz hat einen perfekten Garten mit Hängematten und musikalischen Untermalung.


Trümmertour durch Caesarea

5. Tag: Fahrt an die syrische Grenze an Übungen der israelischen Armee vorbei. Erste Diskussion mit der Reiseleiterin über die Lage der Palästinenser, argumentiert wird mit Sprüchen aus dem Neuen Testament. Danach fahren wir über Jordan zum See Genesareth, gleich zu dem Fischerdorf, wo angeblich Jesus seine Jüngeren getroffen hat und wo er seine Lehren zum ersten Mal der Allgemeinheit beibrachte. Man sieht ein ausgegrabenes Dorf, viele kleine Räume und einen größeren Gemeinschaftsraum, wo dann wohl alles begann. Über dem Raum steht wie ein gigantisches UFO die Kirche auf Stelzen, innen ist sie um das Loch im Boden gebaut, das genau über diesem Versammlungsraum ist. Nach mehrfachen Wiederholung der Feststellung "Jesus war Jude" und Lesen in der Bibel, schnell einen Petrus-Fisch aus dem See gegessen und zu der Brotvermehrungskirche gefahren.


UFO über Fischerdorf

In der Brotvermehrungskirche war eine Gruppe russischer Touristen, die sich dicht vor dem Altar versammelt hat, der mit einem "Do not cross"-Plastikband abgesperrt war. Unter dem Altar war der Stein, auf dem angeblich die Brotvermehrung stattfand. Und über den Stein bückte eine Frau, die ich erst für eine Putze gehalten habe, doch dann blitzte ein Photoapparat und ich habe verstanden, dass die Frau zu der russischen Gruppe gehörte, über den Absperrband geklettert ist, unter den Altar kroch und sich auf dem heiligen Stein es sich gemütlich machte. Die Deutschen neben mir hat es vor gerechtem Zorn geschüttelt. Gleich danach kletterte schon ein Mann unter die Absperrung.

Zum Abschluss mit einem Jesus-Boot über den See Genesareth getuckert und zurück ins Kibbuz gefahren, wo uns eine alte Gründerin über die Anfänge erzählte, über ihre naiven kommunistischen Vorstellungen in London und hartem Leben zwischen arabischen Dörfern mit rationiertem Wasser in israelischen Wüste. Aber es ist schon sehr beeindruckend was man aus einem Stück vertrocknetem Land mit nötigem Idealismus machen kann. Idealismus, den die arabischen Dörfer nicht hatten. Wieviel von dem Idealismus noch geblieben ist?


Ob Jesus auch schon ein Boot mit Dieselmotor hatte?


Ich war mal ein Stück Wüste

6. Tag: Besuch in Nazareth in der Kirche, wo Josefs Haus gestanden haben soll, mit fremdaussehenden fernöstlichen Madonnen, noch mehr römische Trümmer und Einreise nach Jerusalem. Unser cooler Busfahrer Bambi (kein Scherz), Teilnehmer des 6-Tage Krieges, Vater von 8 Kindern und Grossvater von 13 Enkeln, ehmaliger Ambulanzfahrer, erhob bei voller Fahrt Hände zum Himmel, brüllte "Jeruschaleim" und war ganz seelig.




Wer sagt, dass Madonna europäisch aussehen muss?

Auf dem Ölberg versuchen kleine arabische Kinder Postkarten und Olivenzweige zu verkaufen und amerikanische Studentinen Teelichter zu verschenken. Die deutschen Touristen sind so verschüchtert, dass sie beides nicht annehmen und grosse Enttäuschung bei den Amerikanerinen hervorrufen: "They don't even want them for free". Zwei wunderschöne Kirchen werden besichtigt.


Jerusalem vom Ölberg aus gesehen, zuerst jüdischer Friedhof, dann moslemischer (um den auferstanden Juden den Weg zum Tempelberg zu versperren), Tempelberg mit Felsendom, ganz hinten Hotels für latschfreudige Touristen.

Trotz der versteckten Warnung der Reiseleiterin: "Jerusalem an Sabbat ist ganz langweilig, bleibt im Hotel", haben wir uns sofort nach Einbruch der Dunkelheit in die Altstadt aufgemacht und fanden uns in einer anderen Welt wieder. Hunderte schwarzbekleidete mit Pelzmützen, oder breiten Hüten ausgestatteten frommen Juden gingen eiligen Fusses durch die Gässchen der Altstadt, achteten auf nichts und auf niemanden. Ein Batallion von Soldaten Gewehr im Anschlag rannte an uns vorbei den Tempelberg hoch. Andere Strässchen waren komplett leer. Das war dann doch zu befremdlich, so dass wir uns schnell ins Hotel verkrochen. Auf dem Weg dorthin war der einzige geöffnete Laden brechend voll, junge amerikanische Juden kauften sämtliche Alkoholvorräte auf, um durch Sabbat zu kommen. Muss wohl eine Schulklasse gewesen sein, denn daneben stand einer mit einem archaischen Gewehr und bewachte sie (jede Schulklasse in Israel muss einen Bewaffneten und Sanitäter dabeihaben).


Durst ist schlimmer als Heimweh

7. Tag: Spaziergang auf der Via Dolorosa. Wer einen spirituellen Spaziergang auf dem Leideweg Christi erwartet, wird furchtbar enttäuscht sein. Ein Grossteil des Weges verläuft im arabischen Viertel der Altstadt, so dass es ein einziges orientalisches Bazar ist. Ich denke, es ist besser so, denn zu Zeiten von Jesus war es bestimmt auch nicht anders, es war Pessah-Fest, Tausende Leute in der Stadt, die Händler machen die Geschäfte des Jahres, durch die Massen peitschen sich die römischen Soldaten durch und ein armer Teufel, blutend zieht seinen Kreuz. Ob sie ihm überhaupt Beachtung schenken? Ob sie wissen, dass dieser Armer Sohn Gottes ist? So gesehen ist Veronika die einzige gute Seele in der ganzen Menge, die IHM ein Tuch reicht, um Blut, Schweiss und Tränen abzuwischen.




Drei Ansichten des letzten Weges Christi

Die Grabeskirche ist ein Kapitel für sich. Es gibt naturgemäß zwei Orte, wo sich sämtliche christliche Kirchen versammeln müssen, es ist der Geburtsort und der Sterbensort von Christus. Und natürlich gibt es auch an diesen heiligen Orten Riesenstreit, wer was darf. Als Auswüchse dieses Streites leben ägyptischen Mönche auf dem Dach der Kirche, weil sie keine Kapelle in der Kirche selbst beansprucht haben. Im Augenblick der Vernunft wurden die Schlüssel der Kirche an eine muslimische Familie übergeben, die schon seit Jahrhunderten die Öffnungszeiten der Kirche bestimmt. Und nachdem alle sich heillos zerstritten haben, wurde beschlossen ab sofort keine baulichen Veränderungen an der Kirche mehr durchzuführen. Das ging soweit, dass die Alu-Leiter, die angelehnt am Empfang steht, nicht mehr berührt werden darf, denn das wäre eine bauliche Veränderung. Wenigstens Strom hat man bis dahin schon verlegt und Glühbirne wird man noch wechseln dürfen. In der Kirche selbst gibt es einen Stein, auf den Jesus nach der Kreuzigung gelegt wurde, jetzt werden alle möglichen Gegenstände darauf abgelegt, damit sie geweiht werden, sogar das Butterbrotpapier habe ich gesichtet. Die Mönche sind ganz heiser vom Anbrüllen der russischen Touristen, was sie alles bedecken und was freilassen müssen.

Kurze Fahrt nach Betlehem. Der israelische Bus darf nicht durch, Bambi und Teresa bleiben zurück, wir sind in Gewalt palästinensischer Christen, die uns erstmal in einen Shop schleppen und uns nicht freilassen, eher wir christliches Klimbim gekauft haben. Danach gehts in die Geburtsgrotte und dann gleich wieder raus nach Jerusalem zurück.

8. Tag: Aufstieg auf den Tempelberg und Besuch des Felsendomes und der Al-Aqsa-Moschee (beides von aussen). Dass im Felsendom eine Platte, von der aus Prophet Mohammed seine Himmelsreise angetreten ist, liegt, habe ich schon gewusst, aber dass aus dem Staub derselben Platte Gott Adam erschuf und Abraham Isaak dort opfern wollte, war mir nicht bekannt. Die heiligste Platte ist also nur Moslems zugänglich und ich kann wetten, dass nicht wenige Zettel an der Klagemauer ein Erdbeben wünschen, damit sowohl die Moschee, als auch der Felsendom dem Boden gleichgemacht werden und der Tempelberg in jüdischen Besitz übergehen kann.


Solange sie sich um den Vater kümmern, werden wir mit dem Sohn schon irgendwie fertig


Felsendom in voller Pracht

Danach Besuch in Yad Vashem, dem Ort des Gedenkens an die 6 Millionen getöteten Juden in Europa. Gleich das erste Photo zeigt den Konzentrationslager Klooga in Estland, so dass sofort sehr klar wird, was Genozid bedeuted und nicht was Herr Ilves, der estnische Präsident daraus macht. Es folgt eine sehr detailierte Ausstellung über die Anfänge des Antisemitismus und endet mit einem Saal mit Tausenden von Ordnern, wo jedes Opfer aufgeschrieben und somit erinnert wird. Das Gebäude ist ein liegendes Prizma und ganz am Ende schaut man auf Jerusalem als Zeichen des Lebens.

9. Tag: Wir verlassen Jerusalem und fahren zum Toten Meer. Unterwegs machen wir halt bei Massada, die berühmte Festung auf dem Berg, deren Verteidiger bei der Einnahme von Römern nach 4-jährigen Belagerung kollektiv Selbstmord verübt haben. Früher wurde die israelische Armee dort vereidigt mit dem Schlachtruf: "Massada soll nie wieder fallen", doch verträgt sich der Selbstmord nicht mit dem jüdischen Glauben, so dass man wieder davon Abstand genommen hat.


Massada hoooch...


Und wieder runter...

Ankunft am Toten Meer und gleich ins Wasser. Nach wenigen Schritten werden die Füsse von einer unsichtbaren Kraft nach oben gezogen und man liegt auf dem Rücken und weiss zunächst nicht, wie man die Beine wieder auf den Boden bekommt. Das Wasser ist 36 Grad warm, ist leicht ölig und brennt wahnsinnig, wenn man auch nur den Finger ableckt, wenn man es nicht abduscht, hat man nach einiger Zeit feine Salzkristalle am Körper. Es ist aber Wahnsinnsgefühl da zuliegen, kann man schlecht beschreiben, man fühlt sich wie Astronaut in der Schwerelosigkeit, die ganz faulen haben sich ein Gummikissen unter den Kopf gelegt und schlafen auf dem Wasser.


Recht tote Hose am Toten Meer

Der Ort mit den Hotels liegt mitten in der Wüste, dort arbeiten ausschliesslich russische Mädchen, es gibt überhaupt keine Bespassung, ausser ein paar Beduinen mit Wasserpfeifen. Ob so vielleicht neue Sabras entstehen sollen, neue Generation von Israelis?

10. Tag: Ankunft nach Eilat. Das ist mal wirklich ein Ferienort. Liegt langgezogen eingequetscht zwischen Jordanien und Ägypten, wobei man einzelne Strände nur mit Taxi erreichen kann (dementsprechend viele Taxis gibt es dort). Als wir im Hotel nach dem nächsten Strand fragen, wird gleich erschrocken geguckt und mitgeteilt, dass es keine Nudistenstrände gibt, wir sind hier nicht in Deutschland. In Israel hat wohl die deutsche Pornoindustrie auch ihre Spuren hinterlassen. Wir springen gleich ins Rote Meer. Das Wasser ist auch sehr klar, aber die Strände sind nicht so toll wie in Tel Aviv.

Am Abend erleben wir die Schlacht am Büffet. Dass die Russen sich die Teller vollegen, und dann unberührt stehenlassen, daran hat man sich schon gewöhnt. Aber da gibt es noch ein Bus mit arabischen Omas aus Nazareth, die sich ihre Tische in 1001-Nacht Gelage verwandeln und nur einen Bruchteil davon essen, was sie sich angeschleppt haben. Ich stelle mir vor, dass den Rest des Tages sie am Klo sitzen und die Klospülung drücken, damit viel Wasser fliesst, denn das haben sie (oder wer auch immer) ja auch bezahlt.

11. Tag: Rotes Meer ist berühmt für die Korallenriffen, also fahren wir in ein "Observatorium", wo man in einem Turm mehrere Meter runtergehen kann und sich dann unter Wasser befindet, inmitten eines Riffs. Wir haben dort stundenlang verbracht und sich die wunderlichsten Fische angeschaut, die dort schwimmen. Sehr faszinierend.


Freude den Fischen im tiefen blauen Meer, Freude auch Dir und mir

12. Tag: Wir fahren nach Jordanien, nach Petra. Ich verstehe das Prinzip eines arabischen Landes: es ist alles Verhandlungssache. Kurs von jordanischen Dinar zu Dollar, Euro oder Scheckel, über alles kann man reden. Die Waren sind grunsätzlich nicht ausgezeichnet, am Grenzshop kann man jeden Zollbeamten fragen, er nennt sofort den Preis für ein Souvenier. Dafür sind Dinars wirklich schön anzuschauen. Wir fahren mit einem futuristischen chinesischen Bus durch die Wüste und werden mit den Fakten über Jordanien überschüttet. Schliesslich erreichen wir die Felsenstadt, die in einem Kanyon ist und komplett aus dem Felsen gehauen wurde. Es bedarf nur wenig Fantasie sich vorzustellen, wie ein schweizer Forscher den Beduinenlegenden gefolgt ist, sich durch die schmale Kanyonstrasse durchkämpfte und plötzlich das wunderschöne Gebäude vor sich sah, das aus dem roten Felsen rausschaute und dem die Jahrhunderte fast nichts anhaben konnten. Aber das aus Indiana Jones Filmen bekannte Gebäude ist nur ein kleiner Teil des Gesamtkomplexes, man braucht Tage, um sich alles anzuschauen. Für mich ist es auf jeden Fall ein Weltwunder.




Kurzer Aufenthalt in Akabar, wo uns eine riesige Fahne der arabischen Revolution gezeigt wurde, die stolz von einem 120 Meter Masten weht, dass man es ja gut in Israel sehen kann.

Auf dem Weg zurück, wurden wir wieder von der israelischen Grenzbeamten ausgefragt, diesmal hat man es uns abgenommen, dass wir ein Couple sind, der mit uns mitreisende Schwede war arm dran, denn auf seinem Passphoto hatte er einen Bart, in Wirklichkeit aber nicht mehr. oh-oh.

13. Tag: Zum ersten Mal in Leben war ich Schnorcheln. Man sieht zwar nicht alles so klar, wie in dem Unterwasserturm, aber dafür schwimmt man mit den Fischen und sieht den kompletten Riff mit wunderschönen Korallen.

Es gibt drei Theorien warum das Rote Meer so heisst. Eine Theorie ist wegen den Bergen drumrum, eine, wegen den kleinen roten Krebsen, eine wegen den roten Algen. Ich habe meine eigene Theorie, es ist wegen den roten Rücken, die man kriegt, wenn man zu lange schnorchelt. Winetoo wäre rosa vor Neid geworden, wenn er meinen Rücken gesehen hätte. Aua.

14. Tag: Mal ein bisschen chillen, lesen, Delfine anschauen...

Abends auf der Promenade stolzieren die schönsten Mädchen rum (da gibt es sie wirklich). Ausserdem hörte ich zum ersten Mal so etwas wie Klezmer, als ein paar Männer in frommen Klamotten tanzten ausgelassen miteinander und mit Touris (nur männlichen). Es muss es wohl einen Rabbi in New York gegeben haben, der den Talmud derart ausgelegt hat.



15. Tag Ankunft nach Deutschland, es regnet, die irischen Kartofelbauern haben die EU lahmgelegt, morgen geht's in die Arbeit.

*Die Irren von Zion von Henrik M. Broder

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Endlich. Die ganze Geschichte wieder in Deutsch. Lang lang mussten wir warten ;-)

Anonym hat gesagt…

Sehr schön!
Jetzt fehlen nur noch ein paar richtige Urlaubs-Fotos vom Autor, die von Israel kenne ich schon. :-)